Platzpflege - was sein muss...
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Mitte Juli stehen Maximilian Stüwe und sein Greenkeeper-Team wieder zur Platzpflegewoche in den Startlöchern.
Was passiert da eigentlich und weshalb muss das immer zur schönsten Jahreszeit stattfinden?
Max Stüwe hat uns einige Fakten präsentiert und die Antwort ist ganz klar: Ja, es muss sein, es ist wichtig und es kommt uns allen zu Gute!
Zunächst mal das wichtigste Argument: Wenn die Grüns nicht zweimal im Jahr intensiv belüftet und gepflegt würden, wären sie nach 3-5 Jahren verdichtet, verfault und nicht mehr sauber bespielbar. Ein Neuaufbau würde mit je 60.000 bis 100.000 EUR zu Buche schlagen. Bei 24 Grüns auf dem gesamten Platz kann man das Geld wirklich besser verwenden.
Wer sich jetzt über die 24 Grüns wundert: Ja, wir haben 18 reguläre Grüns und nochmals 6 Exemplare auf dem Kurzplatz und auf den Übungsflächen.
Unsere ältesten Grüns sind jetzt 30 Jahre alt und dank guter Pflege ohne Ermüdungserscheinungen. Der leider viel zu früh verstorbene Dr. Michael Küpper hat vor sechs Jahren das Thema intensiv beleuchtet und sein Bericht hat nach wie vor nichts an Aktualität verloren:
Zum Nachlesen...
Das Greenkeeper-Team braucht ca. 1 ½ Tage, um aus sämtlichen Grüns maschinell ca. 12 mm dicke Erdpfropfen herauszubohren. Diese werden mittels Aluschüppe abgesammelt und ergeben am Ende einen Berg von ca. 40 m³. Die Löcher werden mit Sand verfüllt und was sich so einfach anhört, erfordert 5-7maliges auftragen von Sand auf die Grünoberfläche. Wenn der Sand abgetrocknet ist, wird er mittels Schleppnetz in die Aerifizierungslöcher verteilt. Danach müssen die Grüns sofort gewässert werden um den Sand einzuspülen und die freiliegenden Graswurzeln zu schützen. 150 t Sand werden so aufgebracht, das sind ca. 5-6 große Sattelzüge.
Wer in der Platzpflegewoche spielen möchte, hat ab 15 Uhr die besten Chancen die jetzt gelochten Grüns anzuspielen. Ca. 3 Wochen brauchen die Löcher um wieder zuzuwachsen.
Generell gilt: Das Greenkeeping hat auf dem Platz Vorrang! Diese Selbstverständlichkeit ist leider nicht allen Spielerinnen und Spielern klar, wie die Unfälle und Beinahe-Unfälle in jüngster Vergangenheit gezeigt haben. Leider ziehen große Maschinen und Pflegeteams Golfbälle irgendwie magisch an, auch wenn man eigentlich gar nicht die Länge hat und sowieso in eine völlig andere Richtung spielen wollte.
Ein bisschen Rücksichtnahme steht allen Beteiligten gut zu Gesicht. Leider mähen sich die Fairways nachts nicht von alleine und irgendwann müssen unsere Greenkeeper auch mal fertig werden und gesund nach Hause zu Ihren Familien kommen.
Freuen wir uns über glatte spurtreue Grüns, die uns in Kürze wieder erwarten.
10.07.2023 (sroe)
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