16.450,- Euro - Hospiz-Cup 2020
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Denn die Einrichtung finanziert sich nun einmal durch Spenden. Durch die Corona-Pandemie sind viele der wohltätigen Veranstaltungen schlicht und ergreifend ausgefallen, die Einnahmen für das Hospiz St. Hildegrad logischerweise gleich mit. Das sind keine guten Umstände, wenn man gerade mit umfangreichen Renovierungen, Umbauten und Modernisierungen beschäftigt ist. Für das gebeutelte Hospiz war es also eine mehr als willkommene Veranstaltung.
Strahlendes Spätsommerwetter bot die allerbesten Voraussetzungen. Sonnig, aber nicht zu heiß, leichter Wind, aber keine heftigen Böen und – natürlich – kein Niederschlag. Was möchte das Golferherz mehr. In Verbindung mit einem Turnier für eine gute Sache, bei dem die sportliche Leistung nicht unbedingt im Vordergrund steht, sind das beste Voraussetzungen für gute Laune auf dem Platz, die durchweg zu beobachten war. Für den Golfsport untypische Bewegungsabläufe sind da durchaus nicht selten. Auch Umdrehungen müssen nicht notwendigerweise auf den Ball beschränkt sein, sondern können sich ebenso auf Erfrischungsgetränke erstrecken.
Mit 96 Aktiven war der Platz komplett ausgelastet, als es um 10:00 Uhr zum Kanonenstart ging. Gespielt wurde ein Vierer-Auswahldrive. Die Spielform hat sich schon länger durchgesetzt, um die Veranstaltung rein zeitlich in einem vernünftigen Rahmen zu halten. Und die Spielerinnen und Spieler waren auch recht flott unterwegs. Wenig mehr als vier Stunden Spielzeit standen auf der Uhr, als die ersten das Clubhaus wieder erreichten.
Das warme Sommerwetter forderte seinen Tribut und die Servicekräfte gerieten dann doch an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit, die Getränkewünsche so schnell zu erfüllen, wie sie geäußert wurden. Schließlich liefen gleichzeitig die Vorbereitungen für das Essen. Der traditionellen Currywurst, von der Firma Dönninghaus gespendet, wurde einige Zeit später diszipliniert, aber nicht weniger begeistert zugesprochen. Eine Golfrunde macht nicht nur durstig.
Gestärkt ging es an die Siegerehrung, denn bei allem Spaß geht es doch nie ohne Ergebnisvergleich, Sieger und Platzierte. Die Bruttowertung ging mit 30 Punkten an Minjung Kim und Kwonyul Song, die dieselbe Punktzahl erreichten wie die Paarung Dirk Thomas und Andreas Lange. Natürlich spielten die Vorstandsmitglieder außerhalb der Konkurrenz.
Es wurde für die 96 Teilnehmer nur eine Nettoklasse ausgespielt und 40 Nettopunkte reichten nicht, um einen Preis entgegen nehmen zu dürfen.
41 Punkte mussten es für Platz 3 schon sein und die hatten Barbara und Joachim Seidenzahl anzubieten.
Mit einem Punkt mehr spielten sich Sylvia und Stefan Diestelmann auf Platz 2 der Wertung.
Weit in Front aber waren mit 48 Nettopunkten die Sieger Viet Hung Pham und Ngoc Hung Nguyen, die damit den Wanderpokal entgegennehmen konnten, auf dem sie nun mit einer Plakette verewigt werden.
Als nächster Punkt der Tagesordnung war die ebenso traditionelle Tombola an der Reihe, für die schon während der Getränkepause reichlich Lose verkauft wurden. Titus Bergmann fungierte als Glücksfee und zog die Nummern zu den adhoc ausgewählten Preisen.
Die Tombola hat so ihre eigenen Gesetze. Traditionell ist zum Beispiel nicht jeder Preis ein Wunschpreis.
Wohin also mit dem Gartenzwerg?
Oder, schlimmer noch: Wie passt das Hirschbild an die Wand?
Und schließlich: Werden auch in diesem Jahr wieder einige wenige Anwesenden alles abstauben und der Rest der Terrasse in die Röhre schauen?
Auf die ersten Fragen kann man natürlich keine Antwort geben. Jutta Pellny schwebte bei der Übergabe des Hirschen in komischer Verzweiflung wohl noch kein passender Platz für das Bild ein, der nicht Garage hieß.
Wohl aber gibt es eine Antwort auf die dritte Frage. Ja. Auch in diesem Jahr gab es wenige Haufen und viele leere Tische. Tröstlich ist bei diesem jährlich wiederkehrenden Phänomen, dass die Abräumer von Jahr zu Jahr wechseln.
Um der Wahrheit die Ehre zu geben, muss aber gesagt werden, dass viele Teilnehmer sehr damit einverstanden waren und sind, nicht zu den glücklichen Gewinnern zu gehören, auch wenn tatsächlich viele, wirklich wertige Preise im Angebot waren.
Das Wort wertig führt zu einem neuen Programmpunkt, denn nachdem der Tombolatisch abgeräumt war, blieb noch eine hochwertige Sportuhr übrig, die einen neuen Besitzer suchte. Das edle Teil, das wohl über mehr Sensoren und Funktionen verfügt als der Bordcomputer eines mittleren Kleinwagens, war dankenswerter Weise eine Spende des Bochumer Juweliers Mauer. So etwas gehört natürlich nicht in die Tombola, denn das ist einfach eine andere Preisklasse.
So schlüpfte Präsident Andreas Lange kurzerhand in die Rolle eines Auktionators, um einen möglichst hohen Preis für das gute Stück zu erzielen. Mit 1000 Euro ging es los, was wohl eine gute Vorstellung davon gibt, um was für eine außergewöhnliche „Uhr“ es sich handelt. Ein stolzer Einstieg, aber Andreas Lange pries die Vorzüge des multifunktionalen Chronographen erfolgreich an. Als der virtuelle Hammer zum dritten Mal fiel, konnten stolze 1500,- Euro der Kasse für das Hospiz hinzugefügt werden.
Nun fehlte nur noch die Scheckübergabe. Dazu mussten natürlich alle Startgebühren, Spenden. Tombolaerlöse und Versteigerung zusammengerechnet werden. Hans-Werner Wolff und Johannes Kevenhörster nutzten die freien Minuten, um dem Plenum herzlich für sein Engagement zu danken und betonten noch einmal, wie sehr das Hospiz St. Hildegrad vor allem in diesem Jahr auf die Initiative der Bochumer Golfer angewiesen seien, die sich auch von den widrigen Umständen nicht abschrecken ließen und das Turnier wie geplant mit Coronaregeln organisierten und durchführten.
Dann war es endlich soweit und Präsident Lange und Vizepräsidentin Iris Ockenfels konnten den großzügigen Scheck überreichen. 16.450,- Euro konnten symbolisch an das Hospiz übergeben werden. Vielen Dank an alle Spender und Helfer, die es ermöglicht haben, dass dieses Ereignis durchgeführt und diese stattliche Summe erzielt werden konnte. Im kommenden Jahr werden die Rahmenbedingungen hoffentlich wieder andere sein, aber, wenn nicht: Es geht ja auch so, wie man eindrucksvoll sieht.
Dr. Michael Küpper
v.i.S.d.P. Bochumer GC. Verwendung Bild und Text nur mit ausdrücklicher Genehmigung.