Clubmeisterschaften 2020
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Acht Damen und 45 Herren eröffneten den Meisterschaftsreigen am Freitag. Da war natürlich noch nichts zu gewinnen, verlieren allerdings konnte man durchaus schon etwas, denn für die Titelaspiranten galt es, eine erste, gute Basis zu legen. Die anderen brauchten eine ordentliche erste Runde, um am zweiten Tag den Cut zu schaffen. Den Ehrgeiz, in die dritte Runde zu kommen, hatten schließlich alle. Bei den Damen lag der Cut bei sechs Spielerinnen, bei den Herren bei achtzehn Spielern. Da musste man also von Beginn an konzentriert sein.
Den Höhepunkt des ersten Spieltages setzte Minjung Kim, die an Loch 3 ein Hole in one erzielte, was in Clubmeisterschaften nicht unbedingt zum Standard gehört. Sie erhielt am Sonntag einen Blumenstrauß als kleine Anerkennung und wird sich natürlich auf der Ehrentafel wiederfinden.
Am Samstag war der Platz dann voll, denn nun gingen auch die Seniorinnen, Senioren und die Jugendlichen auf die erste Runde. Der Spieltag litt allerdings insbesondere bis zum Mittag unter den Wetterbedingungen, denn andauernder Regen, der erst am Nachmittag endete, machte das Spiel ungemütlich. In den Einzelergebnissen war ein Unterschied zum Vortag bei den Damen und Herren allerdings kaum feststellbar. Das Niveau des Vortages wurde mehr oder minder gehalten. Es hatten sich offenbar alle auf die stark veränderten Bedingungen eingestellt. Bei den Herren gab es im Cut ganze zwei Verschiebungen, bei den Damen nur eine. Bei Seniorinnen, Senioren und Jugendlichen gab es keinen Cut. So konnten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Clubmeisterschaften zwei Runden absolvieren.
Am Entscheidungstag war das schlechte Wetter abgezogen und hatte wirklich gutem Golfwetter Platz gemacht. Das kam natürlich nicht nur dem Spiel und den Spielern zugute, sondern auch den Zuschauern, die sich ab dem frühen Nachmittag an Grün 18 zusammen fanden, um den Aktiven Beifall zu zollen und natürlich dabei zu sein, wenn die Clubmeister dieser Saison der besonderen Art Applaus, Glückwünsche und die Pokale in Empfang nehmen konnten.
Wie üblich wurde in allen Klassen von hinten nach vorn gestartet, so dass die bis dahin Bestplatzierten die Schlussflights bildeten. Tatsächlich schaffte es in diesem Jahr mit Jannis Rosenbach nur einer der Herren, sich aus einem Verfolgerflight auf´s Treppchen zu spielen. Der bis dahin Zweitplatzierte Andreas Braatz musste sich nach der dritten Runde mit Platz vier begnügen.
Innerhalb der „Gewinnerflights“ wurden auch noch Plätze getauscht. Bei den Jugendlichen musste Luis Künzel Platz zwei an Emma Busch abgeben und wurde Dritter. Bei den Senioren bestätigten die ersten drei ihre Platzierungen Krüger – Gallhoff – Koch und bei den Damen konnte sich Rafaela Küpper noch an Martina Wulfert vorbei schieben. Den zweiten Platz erhielt Rafaela aber erst im Stechen bei der Computerauswertung.
Ganz anders bei den Damen, denn hier musste sogar die Meisterschaft im Stechen entschieden werden – in einem echten Stechen live vor Publikum, wohlgemerkt.
Vorausgegangen war ein spannender Schluss der regulären Runde. Jana Steinau war mit 4 Schlägen Vorsprung auf Simone Lauer und 5 Schlägen auf Ina Pütter auf die Runde gegangen. Da wurde gern schon vorzeitig abgewunken, das sei doch wohl eine klare Sache. So kann man sich täuschen. Am Abschlag 18 hatte Ina nach einer Aufholjagd einen Schlag Vorsprung vor Jana, was sich allerdings nicht allgemein herumgesprochen hatte. Das letzte Loch musste also die Entscheidung bringen, das war jedoch allen klar.
Jana Steinau legte den Ball sicher mit dem dritten Schlag auf´s Grün. Ina Pütter allerdings geriet etwas aus der Richtung und landete im Löschteich. Also ging es mit Strafschlag weiter und das Publikum war der Meinung, dass es das nun aber wirklich gewesen sein müsse. Nach langer Beratung wurde ein Ball gedropt und Ina beförderte den Ball beeindruckend aufs Grün. Jana spielte mit zwei Putts das PAR und erntete großen Applaus.
Ina Pütter versenkte den langen Putt nach ihrem schönen Rettungsschlag und holte sich noch das Bogey.
Und dann wurde es plötzlich unruhig. Hatte Jana nun gewonnen oder nicht? Es wurde fieberhaft wieder und wieder gezählt, bis schließlich feststand, dass Inas Rettungsschlag und der anschließende Putt sie im Rennen gehalten hatten. Ein Stechen war fällig, das aber erst nach Ankunft des letzten Herrenflights ausgespielt werden konnte. Es hieß also warten.
Schließlich ging es wieder hoch zum Abschlag. Beide spielten das Loch solide herunter und sicherten sich das PAR. Mittlerweile schauten einige schon auf die Uhr. Mit einem solchen Verlauf hatte niemand gerechnet. Und diesmal schien nach dem Abschlag eine Entscheidung zum Greifen nahe, denn Ina Pütter hatte den Abschlag rechts weg in Richtung der Bäume gedrückt. Das Grün konnte sie aus dieser Lage zumindest nicht angreifen, während Jana Steinau genau das tat und traf.
Die Entscheidung fiel dann bei den Putts, denn Ina konnte nicht zum Birdie lochen.
Jana Steinau aber erspielte mit zwei Putts das Birdie und die Clubmeisterschaft der Damen 2020.
Es folgten die Siegerehrung und der gemütliche Teil, was beides auf der Terrasse stattfinden konnte. Das spannende Finale war natürlich allgegenwärtiges Gesprächsthema. Dann war es endlich soweit, dass der Vorstand mit Jan Hendrik Herold, Iris Ockenfels, Andreas Lange, Andrea Uhle und Dirk Thomas die besten Spielerinnen und Spieler des Bochumer Golfclubs im Jahr 2020 küren konnten (Aufzählung der Vorstandsmitglieder von links nach rechts im maskierten Bild).
Bei den Jugendlichen wurde der zwölfjährige Tom Erik Froese mit Runden von 84 und 80 völlig ungefährdet Meister, gefolgt von Emma Busch und Luis Künzel, die beide eine weniger gute Runde verbuchen mussten.
Bei den Seniorinnen konnte Marion Chmieleck mit 7 Schlägen Vorsprung auf Rafaela Küpper und Martina Wulfert die Meisterschaft für sich entscheiden.
Meister der Senioren wurde Waldemar Krüger, der den Titel erneut verteidigen konnte. Dr. Uwe Gallhoff und Wolfgang Koch belegten die Plätze zwei und drei.
Dr. Uwe Gallhoff durfte sich gleich noch einmal freuen, denn er war zudem noch bester Senior in der Altersklasse ab 65 Lebensjahren. Annette Leucht konnte diesen Titel für die Seniorinnen gewinnen.
Schließlich warteten noch die „Königsklassen“. Ina Pütter und Simone Lauer flankierten als Zweit- und Drittplatzierte die Meisterin Jana Steinau, die zuvor noch eine Schrecksekunde durchmachen musste. Denn Präsident Andreas Lange kam bei der Verlesung mit dem Ergebnisbogen nicht so recht zurecht und verlegte Jana für einige Sekunden mal eben auf Platz 2 – sehr zur Erheiterung der johlenden Zuhörerschaft.
Bei den Herren freute sich Justin Knapp sichtlich über den Meistertitel vor der Konkurrenz Thorsten Brümmer und Jannis Rosenbach. Die überbordende Freude war auch während seiner Bruttorede für alle Anwesenden leicht zu bemerken, die sehr unterhaltsam ausfiel. Jana Steinau absolvierte diese Pflicht routiniert ohne zu vergessen, den Präsidenten zur allgemeinen Erheiterung zu einem Getränk für den Lapsus bei der Siegerehrung zu verdonnern.
Dann ging es endlich zu fortgeschrittener Stunde ans Buffett und damit waren die Clubmeisterschaften offiziell beendet. Auch wenn in Corona-Zeiten immer irgendetwas anders ist als gewohnt, hier etwas verändert und dort etwas angepasst werden musste, war es eine gelungene Clubmeisterschaft. Spielerinnen, Spieler und Zuschauer kamen auf ihre Kosten und konnten den Tag bzw. die Tage genießen.
Schließlich sei noch erwähnt, dass Utz Longo erstmals einen besonderen Service für die Zuschauer einführte: Ein Leaderboard, das auf der Anzeigetafel zu sehen war, auf der gewöhnlich die Startzeiten abzulesen sind. Er hat damit erstmals etwas umgesetzt, was bei den Clubmeisterschaften immer schon gefehlt hat und dessen Umsetzung viele Jahre verschleppt wurde. Vielen Dank für diese Initiative, die hoffentlich ihre Fortsetzung findet. So werden spannende Clubmeisterschaften wie die diesjährigen für die Zuschauer in Zukunft noch spannender.
Wir wünschen allen Clubmeistern und Platzierten einen herzlichen Glückwunsch.
Dr. Michael Küpper
v.i.S.d.P. Bochumer GC. Verwendung Bild und Text nur mit ausdrücklicher Genehmigung.