Bereits am Freitag absolvierten Damen und Herren die erste von drei Runden. Und der erste Tag bescherte bei den Damen eine kleine Überraschung, denn Ina Pütter lag nach den achtzehn Löchern mit der doch leicht favorisierten Jana Steinau mit je 75 Schlägen gleichauf. Hier war also schon gleich zu Beginn für Spannung gesorgt. Bei den Herren positionierten sich üblichen Meisterschaftsanwärter im Vorderfeld. Um von einer richtungsweisenden ersten Runde zu sprechen, war es aber angesichts weniger Schläge Unterschied im Feld der ersten Sechs deutlich zu früh.
Am zweiten Tag griffen auch die Jugendlichen, die Seniorinnen und Senioren ins Geschehen ein. Bei den Jugendlichen setze Linus Ockenfels gleich einmal eine ordentliche Marke und erspielte sich acht Schläge Vorsprung auf den ersten Verfolger Thiago Siekmann.
Bei den Seniorinnen ging es dagegen eng zu. Mit jeweils 80 Schlägen teilten sich Martina Wulfert und Rita Steinau am Samstag Abend die Führung. Weniger Spannung versprach das Turnier der Senioren, denn Waldemar Krüger hielt es wie Linus Ockenfels und setzte sich gleich einmal acht Schläge ab. Da vom amtierenden Europameister am Schlusstag kein ernster Leistungsabfall zu erwarten war, hielt sich das Spannungspotential also in Grenzen.
Bei den Damen schien sich das Dunkel zu lichten. Ina Pütter zeigte mit einer Runde drei unter PAR, dass der erste Tag ganz sicher kein Zufallsprodukt war und konnte sich damit fünf Schläge von Jana Steinau absetzen. Eine Vorentscheidung war das aber auch noch nicht. Bei den Herren konnte sich an Tag zwei ein Dreigestirn von den weiteren Verfolgern ein wenig lösen. Justus Ockenfels, Andreas Braatz und Christian Schabram konnten sich absetzen und würden den Clubmeister wohl unter sich ausmachen.
Der Sonntag brachte wie immer die Entscheidung. Ab 8:00 Uhr morgens ging es auf die Runden und die Spieler erwartete ein anderer Platz als am Tag zuvor. Denn während der Samstag brüllend heiß war, sorgte ein abendliches Unwetter nicht nur für Abkühlung, sondern auch dafür, dass der Platz noch einmal gründlich gewässert war. Das machte sich am Sonntag natürlich bemerkbar. Besonders bei den Grüns wurde der Unterschied augenfällig. Wer mit den pfeilschnellen Grüns des Samtags gut zurecht kam, musste sich nun umstellen. Allen, deren Begeisterung sich am Samstag über schnelle Grüns in Grenzen gehalten hatten, fühlten sich nun wieder wohler.
Wie schon angedeutet war die Titelvergabe bei Jugendlichen und Senioren nicht mehr ganz so aufregend. Wir können es also kurz machen.
Linus Ockenfels konnte zwar nicht nahtlos an seine herausragende Leistung von einem Schlag unter PAR am Samstag anschließen, ließ aber auch nicht so viel anbrennen, dass die Verfolger noch ernsthaft in Schlagdistanz gelangen konnten und wurde zum vierten Mal Clubmeister der Jugend. Thiago Siekmann sicherte sich mit einer 78er Runde Platz zwei und Charlotte Marenbach, die am Vortag noch den vierten Platz nach unglücklichem Start belegte, konnte mit ebenfalls 78 Schlägen noch mit Paul Busch gleichziehen und ihn im Stechen überholen.
Waldemar Krüger bestätigte das, was alle erwartet hatten. Einer 77er Runde ließ er eine PAR-Runde folgen, hielt seine Verfolger Wolfgang Koch und Oliver Woldsen damit auf Distanz und sicherte sich den Meistertitel wie im Vorjahr.
Dann aber wurde es spannend. Denn bei den Seniorinnen war die Sache noch nicht ausgemacht. Gleichauf gestartet verlangten sich Martina Wulfert und Rita Steinau alles ab und lieferten sich ein Kopf an Kopf Rennen. Als die beiden in Gesellschaft von Angelika Wortmann dann vor dem Teich der 18 und der mittlerweile versammelten Zuschauerschar auftauchten, lag Rita Steinau mit einem Schlag in Vorsprung.
Angelika Wortmann legte ihren Ball aufs Grün und Martina Wulfert ebenso. Bei ihrem entsprechenden Schlag verließ Rita Steinau dann das Glück. Zum Entsetzen der Zuschauer ging der Ball flach weg, nahm Fahrt auf, lief über das Grün hinweg und kam schließlich wenige Zentimeter im Aus zur Ruhe. Natürlich hätte es auch jetzt noch zu einem Stechen kommen können, wenn Martina Wulfert ihren Putt vorbeigeschoben hätte. Aber sie lochte ein und gewann mit einem Schlag Vorsprung wieder die Clubmeisterschaft der Seniorinnen.
Blieben noch die Damen und Herren. Bei den Damen war Ina Pütter ja aussichtsreich in die Finalrunde gegangen, aber Jana Steinau ließ sich nicht abschütteln. Mit einem PAR-Ergebnis auf den oberen 9 und mit 2 Schlägen unter PAR einschließlich Bahn 17 kämpfte sie sich soweit an Ina heran, dass sie mit einem Eagle auf der 18 ein Stechen hätte erzwingen können. Da gab es nur eine Devise: Angriff.
Jana griff also mit dem zweiten Ball das Grün an und hielt den Ball rechts, denn die Fahne war im rechten Teil des Grüns gesteckt. Der Schlag kam auch über den Teich, war aber etwas zu weit rechts und landete in den Büschen rechts hinter dem Grün. Immerhin wurde er gefunden und lag so, dass er mit Erleichterung noch gespielt werden konnte. Jana befreite sich auch beherzt aus der misslichen Lage und spielte noch das PAR. Zum gewinn des Titels reichte es so aber nicht mehr und Ina Pütter holte ihre erste Clubmeisterschaft.
Auch bei den Herren ging es spannend zu. Andreas Braatz holte sein bestes Golf aus der Tasche und setzte dem Führenden Justus Ockenfels ordentlich zu. Auf den oberen neun konnte er einen der drei Schläge gut machen. Nach Bahn 14 dann trennte die beiden nur noch ein Schlag. Alles war wieder offen.
Doch auf Bahn 15 traf Andreas Braatz mit seinem Abschlag das Sicherheitsfahrzeug der Spielleitung, das er nicht hatte sehen können und auf das ihn niemand hingewiesen hatte. Das war unglücklich. Der Schlag war ihm außerdem zu gut geraten, so dass er sich auf Abwegen wiederfand. Er spielte das Bogey, behielt aber trotzdem den Kontakt zu Justus, der ebenfalls ein Bogey notieren musste.
Aber Andreas´ Spiel hatte kurzzeitig eine Delle erhalten. Die unglückliche Situation auf der 15 wirkte noch etwas nach, er verzog den Abschlag nach links in den Wald und musste eine sechs notieren, während Justus das PAR spielte. Das war die Entscheidung.
Dass Justus schließlich auf der 18 vor versammeltem Publikum einen wirklich langen Putt zum Birdie lochte, war für die Galerie perfekt, seine zweite Meisterschaft wäre ihm aber auch ohne diesen Schlussakkord nicht mehr zu nehmen gewesen.
Damit waren die Entscheidungen gefallen und Spieler und Zuschauer konnten sich auf die Terrasse begeben, wo wieder Erfrischungen und natürlich das mittlerweile obligatorische Grillbuffet warteten. Bevor man sich an Fleisch und Salaten gütlich tun durfte, mussten die eben erst ermittelten Siegerinnen und Sieger gekürt und gewürdigt werden.
Dazu gehörte auch die Mannschaft der Bochumer Herren AK50, die am Wochenende zuvor den Deutschen Meistertitel erfolgreich verteidigen und sich hochleben lassen konnte.
Die Siegerehrung leitete Präsident Andreas Lange ein, der außerordentlich erfreut war, so viele Mitglieder bei seinen ersten Clubmeisterschaften begrüßen zu dürfen. Tatsächlich gewinnen sie als gemeinsames Ereignis immer mehr Profil und sind zu einer schönen Einrichtung geworden. Unterstützt wurde der Präsident von Vorstandskolleginnen Iris Ockenfels und Dr. Andrea Uhle sowie Schatzmeister Jan Hendrik Herold.
Gekürt wurden zunächst wieder die Gewinner der Altersklasse AK65. Diese Klasse wird ja nicht eigens ausgespielt, sondern im Rahmen des Wettbewerbs der Seniorinnen und Senioren separat gewertet. An diese ökonomische und sinnvolle Lösung haben sich ja mittlerweile alle gewöhnt.
Bei den Herren spielte in dieser Klasse Thomas Geppert am besten und sicherte sich den Titel. Und bei den Seniorinnen AK65 zeigten die Golfgötter dann doch einen gewissen Sinn für Gerechtigkeit. Rita Steinau, eben noch unglücklich gegen Martina Wulfert bei den Seniorinnen AK50 unterlegen, konnte in der AK65 den Titel für sich verbuchen und ging deshalb ebenfalls meisterhaft gekürt aus dem Turnier.
Justus Ockenfels und Ina Pütter hielten schließlich noch Siegerreden, wobei ehrlichweise gesagt werden muss, dass Justus hier längere Redezeit hatte. Ina Pütter schloss sich mit einigen Ergänzungen angesichts des wohl allgemein spürbaren Hungergefühls aller Anwesenden weitgehend den Worten des Vorredners an und machte damit den Weg zum Buffet frei, das auch flugs umlagert war.
Es waren wieder schöne und aufregende Clubmeisterschaften mit vielen guten Spielern und Golfrunden und – natürlich - mit verdienten Siegerinnen und Siegern, die nun ein Jahr Zeit haben, sich auf die Titelverteidigung vorzubereiten.
Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen herzlichen Dank für das Engagement und Glückwünsche zu den erbrachten Leistungen. Und natürlich wünschen wir uns, dass auch 2020 wieder viele versuchen werden, die höchsten Pokale zu erringen, die der Club vergeben kann.
Dr. Michael Küpper
v.i.S.d.P. Bochumer GC. Verwendung Bild und Text nur mit ausdrücklicher Genehmigung.