Howard Stocks präsentierte die „Brexit Open 2019“ zum ersten Mal am 6. Juli. Keiner wusste so recht, was ihn oder sie erwartete. Am Schluss waren alle Teilnehmer begeistert.
Wenn ein Pro ein Turnier ausrichtet, geht es natürlich in erster Linie um ambitioniertes Golfen. Und natürlich ist ambitioniertes Golfen vorgabewirksam. 96 Teilnehmer gingen also um 10:00 Uhr bei Kanonenstart und bestem Golfwetter auf die Runde und jagten ihr Handicap. Stilecht gab es als Teeoff dazu Turnierbälle mit Logo, von denen aber wohl nicht alle das Clubhaus wiedergesehen haben dürften.
Dies gelang unterschiedlich gut. Angesichts der trockenen Witterung hatten die Greenkeeper erfolgreich alles getan, den Platz in einen wirklich guten Zustand zu bringen. Die Beschwerden, die man zwischenzeitlich hören konnte, galten also auch nicht dem Platz, sondern waren Selbstkritik – zum Teil zu unrecht.
Nach der Runde gab es erst einmal eine Erholungspause, denn es war zwischenzeitlich wirklich warm und die Sonne brannte auf den Platz. Erfrischungen für alle war also die erste Golferpflicht nach Abgleich der Scorekarten. Nach mehr als fünf Stunden Spielzeit war die Verschnaufpause auch nötig.
Diese Verschnaufpause wurde von einem Überraschungsgast untermalt. Howard hatte mit Björn Frauendienst einen waschechten Wittener Dudelsackspieler engagiert, der die erschöpften Golfer mit britischen Weisen unterhielt.
Allerdings hatte er noch eine weitere Aufgabe, denn er führte die Prozession der Spielerinnen und Spieler nach einiger Zeit zur Golfrange hinauf. Dort wartete in Person von David Edwards ein Highlight auf die Turnierteilnehmer. David Edwards wird von der Zeitschrift „Golf Post“ als Trick-Shot-Guru bezeichnet und das aus gutem Grund, wie jedem schnell klar wurde. So etwas hatten nicht nur wir noch nie auf der Range.
David, der in früheren Jahren auch auf der Tour unterwegs war, plauderte aus dem Nähkästchen – natürlich auf englisch – und erzählte Anekdoten und machte das Publikum warm. Und er band es auch ein. Die Trickshow mit Selbstbeteiligung, wenn man so will. Ausgesuchte Opfer durften sich an den Tricks versuchen und scheiterten in der Regel vor versammelter Mannschaft, während der Maestro das alles ganz lässig abspulte.
Was man mit Schläger und Ball so machen kann, ist schon beeindruckend und könnte einen glatt verleiten, die Schläger an den Nagel zu hängen. Aber die Kernbotschaft war, dass man in erster Linie Spaß haben muss, um gut und erfolgreich Golf zu spielen. Und das kann man ganz sicher genauso stehen lassen.
Es ist wirklich schlecht zu beschreiben, was David Edwards so alles anstellt. Hier also ein Link, der zumindest einen Eindruck vermittelt, was der Golferschaft da geboten wurde:
Nach dieser spektakulären Show war dann zunächst einmal wirklich Pause. Schluss war allerdings noch lange nicht, denn es standen ja noch einige Tagesordnungspunkte aus. Zunächst galt es, neben den Flüssigkeitshaushalten auch die verbrannten Kalorien aufzufüllen und dazu stand ab dem frühen Abend ein Grillbuffet bereit.
Es ist nicht verwunderlich, dass nach dem bis hierher schon langen Golftag ordentlich Appetit herrschte und so wurde reichlich zugegriffen. Es war eine gelungene rustikale Kombination aus Grillgut und Salaten, bei der sich alle herzhaft bedienten.
Wer nun dachte, es ginge wie üblich an die Siegerehrung, sah sich getäuscht.
Da war doch noch was? Richtig. David Edwards war während des Turniers bereits gesichtet worden. Da hatte er allerdings statt seiner Schläger eine Videokamera dabei. Die ganze Zeit wurde bereits gerätselt, ob das alles so in Ordnung sei, dass man gefilmt wurde, und ob das ins Internet gestellt würde und so weiter.
Nun kam die Auflösung. David Edwards hatte alle Spielerinnen und Spieler im Schwung gefilmt und gleichzeitig mit sonorer Stimme den Schwung kommentiert. Die Kommentare fielen mit britischem Humor sehr launig aus, auch wenn es dem/der anderen vielleicht zugute kam, nicht alles verstanden zu haben.
Aber so gut wie alle bekamen ihr Fett weg und so konnten sie auch über sich selbst lachen. Die Veranstaltung hatte jedenfalls einen hohen Unterhaltungswert und Langeweile kam nicht auf, weil jeder auf seine Aufnahme und den Kommentar wartete. Das war, fast im wörtlichen Sinne, großes Kino.
Nach diesem höchst amüsanten Zwischenspiel war es dann aber endlich soweit Es ging an die Siegerehrung, nicht bevor sich allerdings im Namen des Vorstandes bei Howard Stocks für das wirklich schöne Turnier bedankt hatte. Die Siegerehrung nahm Howard als Veranstalter natürlich persönlich vor.
Nach einigen einleitenden und persönlichen Worten ging an die sportliche Kürung. Zunächst wurden die Sonderpreise prämiert. Den Preis für Nearest tot he pin konnte Petra Kotthaus verbuchen. Und für die meisten Nettopunkte im Bereich Jugend konnte sich Charlotte Marenbach einen Preis sichern.
Außerdem wurden drei Nettoklassen mit je zwei Preisen ausgespielt. In der Nettoklasse A (bis Handicap 15) konnte Constantin Lutsch mit 38 Punkten Platz 2 belegen. Aber Angelika Wortmann konnte das Ergebnis noch um einen Punkt übertreffen und belohnte sich nicht nur mit einem Preis, sondern auch mit neuem Handicap 8,4.
In der Nettoklasse 2 (15,1 -24,0) konnte Dr. Thorsten Schwarz satte 40 Nettopunkte einfahren. Das ist ja schonmal eine Ansage. Wer nun aber dachte, dass dieses Ergebnis zum Klassengewinn reiche, sah sich getäuscht. Alexandra Klar konnte dieses Resultat noch einmal toppen und kam mit 41 Nettopunkten und einem neuen Handicap von 17,5 ins Haus.
Blieb noch Nettoklasse C von 24,1 bis unendlich. Hier konnte Susanne Buthe (oberes Bild) mit 40 Nettopunkten die Stammvorgabe 54 ein für alle Mal hinter sich lassen. An diesen ersten Schritt können sich bestimmt viele noch ganz gut erinnern. Marianne Müller belegte mit stolzen 38 Punkten Rang 2.
Blieb noch der Pokal, der an den Teilnehmer mit den meisten Nettopunkten insgesamt vergeben werden sollte. Damit verbunden war ein wirklich schöner Preis, nämlich 2 Übernachtungen im Doppelzimmer eines 5-Sterne-Hotels in London. Und beide Trophäen gingen an Bernd Schmidt, der auch die Nettoklasse C gewonnen hätte und sein Glück kaum fassen konnte. „So einen Pokal habe ich noch nie gewonnen“, schwärmte er und gab seinen Mitspielern auf der Terrasse erstmal einen aus.
Howard Stocks hatte sein Pulver nach der Siegerehrung aber noch nicht verschossen.
Als nächstes wartete der Golfprofi und Sänger Paul Dunn auf seinen Auftritt, der mit schwungvollen Rock´n Roll – Nummern das Auditorium in Schwung und zum Tanzen brachte.
Und schließlich war da ja auch noch DJ Mosti, der dann das Publikum bis spät (genauer Schlusstermin unbekannt) auf Trab hielt.
Das war ein langer und unterhaltsamer Tag. Howard Stocks hat viel organisiert und den Clubmitgliedern ein tolles Turnier beschert, das vielleicht und hoffentlich eine Wiederauflage erleben wird. Dann könnte aus dem Siegerpokal ein Wanderpokal werden. Aber wie auch immer – das Turnier wird allen in dauerhafter Erinnerung bleiben. Vielen Dank!
Dr. Michael Küpper
v.i.S.d.P. Bochumer GC. Verwendung Bild und Text nur mit ausdrücklicher Genehmigung.