Ritter und Knappe ist ein Traditionsturnier, bei dem „Nichtgolfer“ die Möglichkeit haben, in den Sport hineinzuschnuppern. Es ist ein reines Spaßturnier, aber gleichwohl werden natürlich Siegerinnen und Sieger ermittelt. Ganz ohne Preis kann es ja schließlich nicht abgehen.
Am 21. Juni war es wieder soweit. 25 Paare gingen im Kanonenstart auf die oberen neun Löcher.
Wie immer waren die Ritter für das lange Spiel zuständig, auf dem Grün übernahmen dann die Knappen.
Außerdem dürfen Knappen auch niedere Arbeiten verrichten, zum Beispiel die Bunker harken, Flaggenstöcke halten und ähnliches.
Auf dem Platz herrschte wirklich gute Stimmung und die Knappen hatten ganz augenscheinlich Spaß an der Herausforderung. Die/Der ein oder andere gewann wohl (mal wieder) die Erkenntnis, dass das Ganze doch nicht so einfach und lässig ist, wie man sich das vorher so gedacht hatte, und dass die Geschichte auch etwas anstrengender ist als erwartet.
Nach etwa drei Stunden trudelten die Flights dann peu à peu im Clubhaus ein und orderten zunächst einmal Kaltgetränke, denn das Wetter spielte so gut mit, dass vergossene Schweißtropfen unbedingt eines Ersatzes bedurften.
Außerdem wartete das Grillbuffet darauf, die verbrannten Kalorien schnellstens wieder aufzufüllen, was auch gelang, denn Wurst, Fleisch und Salaten wurde ordentlich zugesprochen.
Dann hätte es eigentlich an die Siegerehrung mit Andrea Uhle und Dirk Thomas gehen sollen, aber da stand noch eine Kleinigkeit im Weg. Denn neben den „etablierten“ Golfern mit Knappen wird ja auch immer extra auf den Scorekarten vermerkt, welcher Knappe wieviele Putts braucht. Aus dieser letzten Aufzeichnung wird dann der Putt-König, also der Knappensieger ermittelt.
Das gestaltete sich schwierig, denn vier Knappen konnten mit derselben Puttzahl aufwarten. Spielführer Dirk Thomas bat also zu einem Shootout auf dem Übungsgrün, um den Sieger oder die Siegerin zu ermitteln. Das war nun mal wirklich etwas neues und weckte reichlich Neugier. Man kam sich am Übungsgrün vor wie bei der Clubmeisterschaft an der 18, denn alle wollten diese Entscheidung hautnah verfolgen.Entsprechend groß war die Zahl der Zuschauer. Und es ging auch fulminant los. Die erste Aufgabe erledigten alle vier gleich gut. Souverän wurden die Bälle aus mittlerer Distanz versenkt. Gut, kann ja mal vorkommen.
Dann also auf die lange Distanz zum oberen Plateau, um eine Entscheidung herbeizuführen. Aber da waren vier Talente unterwegs. Mit zwei Putts war die Sache bei allen erledigt. Also auf zur dritten Runde.
Aber eine Entscheidung musste nun her. Dirk Thomas ließ die Kandidaten also von oben auf das kleine Loch putten. Das würde auch gestandenen Golfern nicht leicht fallen. Bei den Annäherungsputts schlugen sich auch noch alle ganz tapfer, aber das kleine Loch ist nun einmal schwerer zu treffen. Zwei Knappen brauchten zwei Anläufe dazu, aber zwei andere versenkten Ball mit dem ersten Versuch. Immer noch kein eindeutiges Resultat.
Da traf der Spielführer die Entscheidung, dass nun doch die beiden verbliebenen Knappen den Titel verdient hätten. Er erklärte kurzerhand Kirsten Hoffmann, die mit Martin Schweinsberg die Runde absolviert hatte, und Jochen Pieper, der mit Jürgen Moshage unterwegs war, zu gemeinsamen Siegern. Ein weiser Entschluss. Das hätte ja noch ewig dauern können.
Jedenfalls hatten alle viel Spaß an dem kleinen Spektakel.
Bei der anschließenden Siegerehrung standen dann wieder die Clubmitglieder im Vordergrund, denn nur diese werden vom Wertungsprogramm erfasst.
In Klasse A konnte sich Rita Steinau an die Spitze setzen. 35 gewertete Nettopunkte reichten für Platz 1.
Charlotte Marenbach konnte mit 32 Nettopunkten Platz 2 belegen
und Schatzmeister Jan Hendrik Herold brachte es dank der Unterstützung durch seine Frau mit 31 Punkten auf Platz 3.
In Klasse B machte Martin Schweinsberg mit gewerteten 36 Nettopunkten das Rennen. Kein Wunder, bei der Begleitung.
Annette Christopeit war ihm mit 35 Punkten dicht auf den Fersen.
Jürgen Moshage mit dem zweiten Siegerknappen belegte Rang 3.
Das Ritter und Knappe Turnier war sehr unterhaltsam und hatte so ziemlich alles, was es braucht, um Lust auf Golf zu machen. Vielleicht möchte sich der ein oder andere Knappe ja tatsächlich daran machen, die Platzreife zu erwerben, am langen Spiel zu scheitern und Mitglied im Bochumer Golfclub werden. Schön wär´s.
Dr. Michael Küpper
v.i.S.d.P. Bochumer GC. Verwendung Bild und Text nur mit ausdrücklicher Genehmigung.