Das Handicap – humorisch wirtschaftlich
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Aber es gibt ja auch noch eine andere Komponente, die in der Regel gar nicht wahrgenommen wird, denn man kann das ja auch einmal unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachten. Schließlich haben Spielerinnen und Spieler mit hohem Handicap immer bessere Chancen, einen Preis zu ergattern. Den Begriff Handicapschoner gibt es ja nicht von ungefähr.
Gehen wir also einmal ganz anders an die Dinge heran und überlegen, wie sich die Wirtschaftlichkeit bei einer Mitgliedschaft im Hinblick auf das Handicap gestaltet. Aufnahmegebühren bleiben dabei unberücksichtigt, denn diese divergieren ja extrem. Hier ist jeder selbst verantwortlich, was er nun zum Fenster oder auf den Rasen rauswerfen möchte. Exclusiv hin oder her.
Aber was passiert danach? Hier ist der Taschenrechner gefragt. Nehmen wir mal einen Jahresbeitrag von 1000 Euro an – zugegebenermaßen unrealistisch, aber leichter zu rechnen.
Nehmen wir weiter an, dass alle Spielerinnen und Spieler 100 Runden pro Jahr drehen – Hohe Handicaper, weil sie noch begeistert sind, niedrige Handicaper, weil sie dringend üben müssen – dann können wir zu rechnen beginnen.
Übergehen wir die Zwischenhandicaps und wenden wir uns gleich dem Handicap 4 zu. Hier sind es lediglich 76 Schläge pro Runde, wenn im Rahmen des Handicaps gespielt wird. Das sind dann im Jahr 7600 Schläge.
Umgerechnet sind das dann pro Schlag für Handicap 54 0,074 Euro pro Schlag. Dem stehen beim Topgolfer 0,13 Euro zu Buche. Das ist ja schon mal ein Wort. Der gute Golfer zahlt doppelt so viel pro Schlag.
Damit ist ganz klar: Handicap 54 nutzt den Clubbeitrag deutlich besser als Handicap 4. Und im Nettoturnier hat ein 54er natürlich ungleich höhere Gewinnchancen. Von unterschiedlich teurem Schlägermaterial und Verbrauchsmaterial noch einmal ganz abgesehen. Daraus kann man nur einen Schluss ziehen, nämlich den, dass es aus wirtschaftlichen Gründen entschieden besser ist, ein hohes Handicap zu behalten. Alles andere wird einfach zu teuer.
Dr. Michael Küpper
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