Platz da für Reiher - Early Bird 2017
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Der Early Bird hat natürlich seinen Reiz in der Startzeit um 6:00 Uhr. Dabei ist weniger reizend, wann und wie man sich aus dem Bett bemühen muss, sondern natürlich der Platz, der um diese Zeit noch völlig unberührt der heimischen Fauna gehört. Das kann man unter Umständen schon auf dem Weg zum Platz erkennen, denn nun kreuzen Rehe die Straße im Mailand, um von Bahn 8 auf die 18 zu gelangen.
Und auf dem Platz selbst stört um diese Zeit niemand die Tierwelt. Nomen est omen. Der Early Bird, ein Graureiher, hielt in aller Ruhe das Fairway der 15 besetzt und räumte auch nur zögernd und widerwillig seine Stellung angesichts der unerwartet anrückenden Golfer, die ihr Tee zum Kanonenstart erreichen mussten. Schließlich war ihm der Trubel aber dann doch zuviel und er segelte die kurze Strecke zum anderen, noch sicheren Teichufer am Fairway 16 hinüber. Solche Anblicke sind dann schon etwas Besonderes und lassen die unchristliche Startzeit in Vergessenheit geraten.
Dass es beim Early Bird aber nicht in erster Linie um Turniergewinn und Preise geht, zeigt schon die Siegerehrung, die Hans Hoppe vornahm. Traditionsgemäß erhielten alle 44 Teilnehmer eine Anerkennung, in diesem Jahr in Form eines Logoballes. Und da der Early Bird immer unter Devise läuft, dass bereits alle gesiegt haben, die den sogenannten inneren Schweinehund überwunden und das Bett verlassen haben, werden hier, ebenfalls wie immer, auch keine Bestplatzierten namentlich aufgeführt, auch wenn es natürlich unterschiedliche Ergebnisse gab.
Wer am Early Bird in diesem Jahr teilnahm, wird sich sicher auf das nächste Jahr freuen und vielleicht finden sich dann ja noch mehr Frühaufsteher, die einmal ungewohnte Platzperspektiven genießen möchten. Denn alle diesjährigen Teilnehmer sprachen sich einhellig dafür aus, auch 2018 wieder einen Early Bird zu spielen. Viel schöner kann man als Golfer den längsten Tag des Jahres kaum begehen.
Dr. Michael Küpper