Ein Turnier jagt das andere. So ist das mitten in der Saison. Nachdem der Vatertag mit dem Generationenturnier schon einen tollen Golftag bescherte, ging es nur zwei Tage später gleich wieder richtig zur Sache. Wie es mittlerweile schon liebe und geschätzte Gewohnheit ist, luden am 27. Mai BMW-AHAG zum Turnier und zur Ermittlung der diesjährigen Teilnehmer am Finale der BMW-Tourserie in München, das 2017 bereits im August stattfinden wird.
Das Fazit kann man gleich vorweg ziehen. Es war wieder ein rauschender Tag, der diesmal unter dem Motto „Tomate“ stand. Dabei hatten die Veranstalter allerdings mehr das Kulinarische und vielleicht noch die „Kleiderordnung“ im Sinn, als den ein oder anderen ebenso farbigen Kopf eines Golfers nach der Runde. Denn treffender hätte man den Tag als tropisch titulieren müssen. Deutlich über 30 Grad herrschten auf dem Platz und brachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gehörig ins Schwitzen.
Gar nicht so leicht, bei diesen Temperaturen die Konzentration und Kondition über achtzehn Löcher hinweg aufrecht zu erhalten und nicht gegen Ende der Runde einzubrechen. Ein angenehmer Wind brachte bisweilen Linderung, aber gleichwohl waren doch alle froh, nach dem letzten Loch die Terrasse zu erreichen und sich mit Tomatensuppe und – wichtiger noch – kalten Getränken wieder auf normale Betriebstemperatur zu bringen.
Für 19:00 Uhr war dann nach einer Regenerationsphase die Abendveranstaltung mit Siegerehrung und mediterranem Buffet angesetzt. Das Clubhaus war hübsch eingedeckt und auch eine Ecke für die angekündigte Live-Musik war bereits eingerichtet. Erwartungsgemäß zog es zwar alle Teilnehmer ins Freie, zunächst allerdings wurden indoor die Sieger gekürt.
Sechs Klassen wurden mit Preisen bedacht. Dazu kamen noch zweimal nearest to the pins und zwei longest drives. Die besten Annäherungen gelangen Annette Leucht und Hans Wilms (GC am Kemnader See, im Folgenden: Kemnade), die längsten Abschläge verbuchten Jana Steinau und Maximilian Rode (GC Bergisch Land).
Die Bruttowertung ist zwar die Königsklasse, beim BMW AHAG – Turnier räumen aber die Nettosieger die Preise ab. 30 Bruttopunkte bescherten Simone Lauer den Sieg vor Jana Steinau und Angela Moshage, die je 29 Punkte erspielen konnten.Bei den Herren hatte Jannis Rosenbach die Nase vorn. Allerdings konnte er Matthias Rudolf nur im Stechen auf den zweiten Platz verweisen. Beide brachten 34 Zähler und damit 2 über PAR ins Clubhaus. Respekt. Dritter wurde Robert Schuster mit ebenfalls starken 31 Bruttopunkten.
Dann ging es an die Fahrkarten für München. Wie immer wurde eine gemischte Klasse für Handicaps von 28,5 bis 54 ausgespielt, in der Jörg Siebert (Felderbach) mit 34 Punkten auf Platz 3 und Sylvia Diestelmann mit 36 Zählern auf Platz 2 landeten. Die Fahrt nach München konnte sich mit Alfred Winkler ein Gast aus dem Münsterland (Golfen in Hiltrup) sichern. 38 Nettopunkte waren dafür nötig und die muss man erst einmal ins Clubhaus bringen, wenn man den Bochumer Platz überhaupt nicht kennt.
Es folgten die Damen, die gemeinsam in einer Nettoklasse gewertet wurden. Ohne eine deutliche Unterspielung war hier überhaupt kein Blumentopf zu gewinnen. Mit 36 Nettopunkten reichte es gerade für Rang 7. Simone Lauer, die bereits brutto glänzen konnte, sicherte sich mit 39 Zählern den dritten Rang und Dr. Silke Ondrusch belegte mit 41 Zählern Platz 2. Nach München aber fährt Ende August unsere Vizepräsidentin Angela Moshage, die mit 42 Nettopunkten eine Traumrunde auf den Platz brachte.
Bei den Herren wurde das Feld in zwei Gruppen geteilt. Im Handicap 12,5 bis 28,4 hatten Gäste die Nase vorn. Auch hier musste man sich unterspielen. Martin Gelissen (GP Hamm-Gut Drechen) belegte mit 38 Nettopunkten Rang 3. Die beiden ersten Plätze gingen in die Nachbarschaft nach Kemnade: Hans Wilms (40 Punkte) und Hans-Dieter Meyer (41) spielten eine tolle Runde und wurden mit den Plätzen 2 und 1 belohnt. Hans-Dieter Meyer darf sich verdient auf den Aufenthalt in München freuen.
Blieb schließlich noch die erste Nettowertung der Herren (Pro bis 12,4). Jürgen Meier rutschte mit 37 Punkten auf Platz 3, da der ursprüngliche Dritte, Matthias Rudolph (38 Nettopunkte), an der Siegerehrung nicht teilnehmen konnte. Ebenfalls 38 Nettopunkte konnte Stefan Diestelmann vorweisen und belegte nach Stechen den zweiten Platz. Und Nettosieger und Teilnehmer in München ist logischerweise der Bruttosieger Jannis Rosenbach, der seine Eltern in der bayerischen Landeshauptstadt ablöst, die ja im letzten Jahr die Bochumer Farben in der Mutterstadt des Automobilkonzerns vertraten.
Michael Groß eröffnete in bedauerter Abwesenheit der Familie Pieper das Buffet und nun wurde es erwartungsgemäß gesellig. Der mediterranen Tafel wurde lebhaft und reichlich zugesprochen und als es an die traditionellen Eisbomben ging, hatte der ein oder andere vergessen, dafür ein Eckchen im Magen zu reservieren. Der Einzug der Eisbomben fiel in diesem Jahr außerdem etwas unkonventioneller aus, denn es wollten ja Clubhaus und Terrasse gleichermaßen bedient werden. Also huschten die guten Geister nicht im Gänsemarsch, aber umso zielgerichteter an die Tische im Innen- und Außenbereich.
Das Gastro-Team überschlug sich an diesem Abend nicht nur, was die Speisen anging. Vor allem der Service überschlug sich und war überall und nirgends gleichzeitig, so dass auch die Getränkebestellung ruck zuck an den Tischen waren. Und bei den nach wie vor hochsommerlichen Temperaturen hatten die Damen und Herren ordentlich zu tun, den Nachschub nicht abreißen zu lassen. Ein großes Dankeschön aller Anwesenden war ihnen gewiss und wurde auch angemessen öffentlich gemacht.
Derweil begannen Michele Zangari und Kompagnon mit der musikalischen Darbietung – allerdings noch im Clubhaus, dessen Saal sich nun allerdings deutlich geleert hatte. Das konnte und durfte auf Dauer nicht so bleiben und so machten sich die beiden Musiker kurzerhand auf den Weg um mit Gitarre, Shaker und Gesang die Gäste an den Tischen zu unterhalten. Mitsingen war dabei ausdrücklich erwünscht und so schallten bei allerbester Laune laut und vielstimmig italienische Schlager über die Clubterrasse.
Und dann war da ja auch noch das Pokalfinale zwischen dem BVB und Eintracht Frankfurt, das um 20:00 Uhr angepfiffen wurde. Tatsächlich hatten sich eine ganze Menge Leute Gedanken gemacht, wie sich dieses Finale auf den Abend auswirken könnte und größere Abwanderungsbewegungen befürchtet. Aber nichts davon passierte. Nicht einmal eine große Wanderbewegung von der Terrasse ins Clubhaus, wo der Kick auf dem Fernsehgerät lief, konnte man registrieren. Natürlich schaute immer mal jemand nach dem aktuellen Spielstand, der dann auf die Terrasse weitergegeben wurde, aber eine Menschentraube vor dem Fernsehgerät suchte man vergeblich. Der Sieg der Dortmunder in Berlin wurde natürlich wohlwollend zur Kenntnis genommen, die Hauptattraktion des Abends aber war er eben nicht.
Dann hatte das Duo seine Anlage um die Ecke auf die Terrasse befördert und spielte in tropischer Sommernacht auf. Schnell fanden sich Paare, die nun zu flotter Musik das Tanzbein schwangen. Irgendwie hatte man nicht den Eindruck, sich in einem Golfclub zu befinden, sondern vielmehr irgendwo im sonnigen Süden auf einer Hotelterrasse im Sommerurlaub.
Vielen Dank an die Ausrichter für einen herrlichen tropischen Ferientag im Bochumer Golfclub.
Dr. Michael Küpper